Swinemünde Straße: zu viele Autos, wo sie nicht hingehören

Wir haben regelmäßig Kontakt zu Aktiven im Brunnenviertel und wissen auch aus eigener Anschauung: In dem Bereich der Swinemünder zwischen Bernauer und Rügener Straße ist es Usus geworden, zum Parken, Liefern, Ankommen, oder einfach aus Bequemlichkeit zu fahren und zu stehen. Besonders schlimm ist es an Sonntagen, wenn Mauerparks-Besucher*innen dort alles zuparken. Erlaubt ist die Einfahrt aber nur dem Lieferverkehr bis 13 Uhr und Taxen, alle anderen müssten draußen bleiben.
Da viele Anwohnende genervt sind und das gefährlich finden, haben wir eine Anfrage an die Senatsverwaltung gestellt, um in Erfahrung zu bringen, ob Politik, Polizei und Verwaltung die Situation auf dem Schirm haben und ob in Zukunft eine Verbesserung zu erwarten ist.

Leider werden wir und die Akteur*innen im Brunnenviertel enttäuscht: „Dem Senat sind keine besonderen Gefahren und Einschränkungen für Radfahrende und zu Fuß Gehende im genannten Bereich bekannt.“, es wurden „in den Jahren 2018 sowie 2019 keine recherchierbaren Verstöße“ gegen die Durchfahrtsregelung festgestellt und in den beiden Jahren nur insgesamt 2 Fahrzeuge umgesetzt, also abgeschleppt. Daher besteht aus Sicht der Innenverwaltung offensichtlich kein Handlungsbedarf. Ein umfassendes Verkehrskonzept sei nicht vor dem Jahr 2022 möglich, teilt der zuständige Bezirk Mitte mit.
Wir finden, dass hier – wie auch an anderen Orten in Berlin – dem Autoverkehr viel zu viel erlaubt wird, das eigentlich verboten ist. Und es ist ja auch gutem Grund nicht zulässig, auf der Swinemünder Straße zu fahren: Es sind Spielplätze da und einfach so viel Platz, den Kinder und Jugendliche gern nutzen, um zu toben, mit Rädern oder Rollern oder Skateboards herumzukurven. Da haben Autos einfach nichts zu suchen. Dazu sagt die Senatsverwaltung: „Die Spielplätze im Grünstreifen der Swinemünder Straße sind im Wesentlichen eingezäunt.“ Eine fast schon zynische Antwort. Die Kinder und ihre Eltern haben schließlich Wege, um zum Spielplatz zu gelangen und die sind viel gefährlicher als sie sein müssten.

Nicht gefragt hatten wir nach fußgängerfreundlich Umgestaltung des Bereichs nördlich der Rügener Straße, freuen uns aber, dass sie erfolgt. Schon voreiliger Zeit schrieb das QM Brunnenviertel dazu einen umfassenden Bericht.   

Eine Reaktion aus dem Brunnenviertel auf unsere Anfrage liegt bereits vor.