Plötzensee: Leistbare Naherholung fällt ins Wasser?

Die Badesaison ist vorbei – scheinbar gilt das bald für alle, die sich teure Freizeitangebote nicht leisten können. Gemeinsam mit dem Kollegen Kristian Ronneburg haben wir eine schriftliche Anfrage im Abgeordnetenhaus gestellt, um zu erfahren, wie es um den Plötzensee steht. Unter anderem ging es um das 2-Euro-Ticket im Strandbad, das der Betreiber mitten in der Sommersaison gestrichen hat, die (geduldete) Badestelle am Steingarten und die Fischerpinte, die möglicherweise eine unsichere Zukunft nach dem Tod des aktuellen Betreibers hat.

Wir fragten den Senat, ob er auf die Betreiber des Strandbades Plötzensee einwirken wird, um preiswerte Tickets zu ermöglichen. Die Antwort: Der Senat wird sich dafür nicht einsetzen! Und das, obwohl eine Familie mit zwei Erwachsenen im Strandbad satte 23 Euro zahlt, während der Preis in einem Strandbad der Berliner Bäderbetriebe (z.B. am Wannsee) nur bei 9 Euro liegt.

Und auch am Steingarten, der aktuell noch zum kostenlosen Baden geduldet wird, könnte es im nächsten Sommer teuer werden. Denn das Bezirksamt Mitte plant womöglich, auch das Baden am Steingarten wieder als illegal zu erklären. Das Bezirksamt begründet diesen Schritt mit dem Status als Landschaftsschutzgebiet. Warum man aber auf der einen Seite (für teuer Geld) im Strandbad baden darf und auf der anderen Seite nicht, bleibt unklar.