Besuch bei „Kulturen im Kiez“ – ein wichtiger Akteur im Wedding

Heute waren wir in der Utrechter Straße im Malplaquet-Kiez. Dort sitzt der Verein Kulturen im Kiez, der sich für ein bald startendes Projekt in der Mädchenarbeit gerade räumlich vergrößert hat. Der Verein hat einen Fokus auf Angehörige der Roma, und hier vor allem auf den Bildungsbereich. Wir erfuhren schnell, dass eine Eingrenzung auf ein Thema oder eine Altersgruppe aber schwierig ist und immer Bedarf für ganz verschiedene Aspekte besteht: Eine wichtige Förderung erhält der Verein aus EU-Mitteln, was die Zielgruppe auf Bulgar*innen und Rumäne*innen beschränkt (aus Ungarn kommen bisher wenige Roma), diejenigen aus Serbien jedoch ausschließt. Diese müssten mit anderen Sprachen und auch anderen Berater*innen adressiert werden, sie haben oft Probleme mit ihrem Aufenthaltsstatus, was bei EU-Bürger*innen durch die Freizügigkeitsregelung wegfällt.

Der größte Beratungs- und Handlungsbedarf besteht im Bereich Wohnen, leider können hier in den seltensten Fällen langfristige Lösungen erreicht werden, eher geht es um die Verhinderung von Obdachlosigkeit. Ein großes Thema ist auch Arbeit und Ausbildung und die Perspektiven nach der Schulzeit.

Der Verein ist gut vernetzt und bringt sich in verschiedenen Arbeitsgruppen ein, um den Austausch mit anderen Akteuren in Berlin und darüber hinaus zu suchen. Die Berliner Verwaltungsstruktur mit Bezirks- und Senatsverwaltungen macht es dem Verein jedoch nicht immer leicht. Wir werden uns dafür einsetzen, dass in den anstehenden Haushaltsverhandlungen eine stabile Finanzierung für Kulturen im Kiez erreicht werden kann, und auch die inhaltliche Arbeit und Vernetzung in die Landespolitik unterstützt wird.